Identifikation mit einem ERP-System
Die Identifikation mit einem ERP-System oder überhaupt mit einem Warenwirtschaftssystem in einem Unternehmen ist aus meiner Sicht mit eins der wichtigen Kriterien, um bei der Einführung und dem täglichen Betrieb, solch ein System erfolgreich zu nutzen.
Die Akzeptanz für ein ERP-System oder Warenwirtschaftssystem muss bereits bei der Geschäftsführung beginnen und am Ende eines betrieblichen Ablaufs enden.
Sie als Unternehmen setzen bereits ein Warenwirtschaftssystem oder ein ERP-System ein oder Sie tragen sich mit dem Gedanken solch ein System in Ihrem Unternehmen einzuführen.
Dann sollten Sie neben den ganzen anderen Faktoren für die erfolgreiche Nutzung eines solchen Systems auch darauf achten, das die Akzeptanz für solch ein System im Unternehmen gewährleistet ist.
Erfahrungsgemäß stehen Abteilungen bzw. Mitarbeiter einem ERP-System oder einer anderen Software erst einmal kritisch gegenüber, oftmals schon dann, wenn die Mitarbeiter davon in der Gerüchteküche was erfahren obwohl sie noch garnicht wissen was auf sie zukommt.
Die Mitarbeiter können oftmals garnicht abschätzen was genau auf sie da zu kommt und alles Unbekannte erzeugt bei vielen erst einmal eine ablehnende Haltung.
Das ein ERP-System oder ein anderes Warenwirtschaftssystem auch vielleicht massive Arbeitserleichterung mit sich bringen kann, woher sollen es die Mitarbeiter wissen.
Bei der falschen Wahl für solch ein System, kann es sich natürlich auch genau ins Gegenteil umschlagen. Sogar bis hin zu einer Mehrbelastung für so manchen Mitarbeiter oder Abteilung.
In der Regel kommt der Antrieb ein ERP-System einsetzen zu wollen oder ein vorhandenes ERP-System zu ersetzen, durch die Geschäftsführung bzw. Unternehmensleitung.
Doch genau dieser Bereich eines Unternehmens muss oftmals am wenigsten mit solch einer Software arbeiten.
Die Geschäftsführung oder Unternehmensleitung möchte in der Regel am Ende eines Tages, einer Woche, eines Monats, eines Quartals oder eines Jahres am liebsten nur auf den Knopf drücken und die gewünschten Zahlen erhalten, die für die Leitung eines kleinen oder großen Unternehmens wichtig sind.
Dieser Wunsch ist aus meiner Sicht auch mehr als verständlich, denn ein erfolgreiches Unternehmen, egal ob klein oder groß, wird anhand von Zahlen oftmals geführt.
An dieser Stelle läßt sich so mancher Entscheider für ein ERP-System jedoch blenden von den bunten Bildern und Diagrammen, die bei der Präsentation solch einer ERP-Software vom Anbieter solcher Systeme erzeugt werden.
Es gibt auch bekannte ERP-Systeme oder Warenwirtschaftssysteme, wo der allgemeine Volksmund bzw. Mitarbeitermund sagt, die können doch nur "auf dem Golfplatz" verkauft worden sein. Aber dies gehört nicht weiter in diesen Beitrag.
Wieso die Identifikation bzw. Akzeptanz für ein ERP-System oder Warenwirtschaftssystem unbedingt im Auge behalten?
Damit die Geschäftsführung bzw. Unternehmensleitung am Ende auch wirklich auf Zahlen und Fakten gesichert zugreifen kann, muss sicher gestellt sein, dass das komplette Unternehmen auch bereit ist die Vorgaben und Abläufe solch einer eingesetzten ERP-Software bzw. solch eines Warenwirtschaftssystem zu erfüllen bzw. umzusetzen.
Geschieht dies nicht, ist die Einführung und der reale Betrieb solch eines ERP-Systems oder Warenwirtschaftssystem oftmals gescheitert und die getätigten Investionen verpufft.
Klar kann man es vorschreiben, klar kann man sich selber einreden es ist gefälligst so umzusetzen, jedoch beweist die Realität in so machen Unternehmen genau das Gegenteil.
Der Mitarbeiter oder eine Abteilung kann sich genau hinter solch, vielleicht schlecht dargestellten Abläufen und Vorgängen, in einem ERP-System mit ausreden verstecken.
Ausreden wie:
-
das ging nicht schneller, weil ich erst die dreißig Pflichtfelder pro Adresse, pro Artikel ausfüllen musste
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woher sollte ich das wissen, ich habe keine Meldung vom System erhalten
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da kann ich nichts dafür, die Daten habe ich nicht gepflegt
-
Wie ich habe meine Zeiten falsch gebucht, woher solch ich wissen das die Kostenstelle D richtig gewesen wäre
usw. usw.
Na, kommen Ihnen ein paar von den Beispielen bekannt vor
Versuchen Sie Ihre Mitarbeiter oder Abteilungen bereits im Vorfeld mit ins Boot zu nehmen, um die Identifikation bzw. die Akzeptanz für die erfolgreiche Einführung eines ERP-Systems oder eines anderen Warenwirtschaftssystems so hoch wie möglich zu erreichen.
In diesem Zusammenhang möchte ich mir erlauben noch einmal auf die Beiträge
Wir benötigen ein ERP System - Teil 1 und Wir benötigen ein ERP System - Teil 2 zu verweisen. In diesen Beiträge verweise ich auf den Aspekt der Bildung eines ERP Einführungs Projekt Teams.
Sorgen Sie dafür das die Einführung eines ERP-Systems oder eines anderen Warenwirtschaftssystems nicht ins Chaos führt, sondern für das Unternehmen erfolgreich endet bereits am Anfang.
Sie haben Ihre Meinung zu diesem Beitrag oder allgemein zu der Identifikation bzw. Akzeptanz eines ERP-System, dann hinterlassen Sie doch gerne Ihre Meinung als Kommentar.
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Kommentare
Man denkt bei einem Warenwirtschaftssystem ( WaWi) eigentlich nur an Waren („tastbare“ Produkte) und wie die in die Wirtschaftskette gehören, aber immaterielle Sachen können gesteuert werden in ein Warenwirtschaftssystem. Es gibt zum Beispiel in SAP (ERP-System) ein HR (Human Resource) – Personal – Module, womit alle Personalabläufe gesteuert werden. Das bedeutet daß immaterielle Sachen „gesehen“ werden als Waren. Sicher ist es das zum Beispiel Vermieten von Waren oder Räume, obwohl nicht faßbar, eigentlich nicht viel anders ist als Handel mit Waren. Deshalb ist es nicht fremd das Gebäudevermietung ganz normal ein Teil ist von einem Warenwirtschaftssystem.